Eine Umweltkatastrophe trifft die Küsten von Galizien im Nordwesten Spaniens, wo Millionen Plastikkörnchen, auch Pellets genannt, im Meer ausgegossen und zu den Stränden durch die atlantische Strömung getragen wurden.
Die Katastrophe hat am 8. Dezember begonnen, als das Schiff Toconao (Maersk) 6 Container in der Nähe von Viana do Castelo, in portugiesischen Gewässern, verloren hat. Eine davon enthielt 25 Kilo schwere Säcke voll mit Plastikpellets von Bedeko Europe.
Die starken atlantischen Strömungen haben die Pellets zu den galizianischen Rías Baixas getragen.
Am 3. Dezember 2023 sind erste Berichte der Umweltverschmutzung gemeldet worden, als die Säcke auf die Ufer der Dünenanlage von Corrubedo in Ribera und auf andere Zonen der Flussmündung Muros-Noia gelangt sind.
In den folgenden Tagen haben die Gemeinderäte und Umweltorganisationen auf das Ereignis aufmerksam gemacht.
Am 4. Januar 2024 hat der Anwalt von Bedeko Europe bestätigt, dass eine der verlorenen Container etwa Tausend Pelletssäcke, insgesamt 25000 Kg, enthielt. Diese Riesenmenge Plastik droht, die ganze Küste von Flussmündung Vigo bis einigen Gebiete von Asturien, mit einer bedeutenden Auswirkung auf die Rías Baixas und auf die Costa da Morte zu verschmutzen.
Der Rat von Galizien hat Camgal, den Notplan gegen die Meeresverschmutzung, aktiviert, er hat aber nur die Notfallstufe 1, für geringe Verschmutzungsepisode. Am 5. Januar hat die Regierung angefordert, die Notfallstufe 2 zu aktivieren, um eine höhere Unterstützung der Reinigung zu gewährleisten.
Während viele Bürger sich engagiert haben, um die Strände zu säubern, gab es keine offizielle Kommunikation, wie man vorgehen soll, um die Pellets zu sammeln oder ob ihre Zusammensetzung giftig ist.
Dieser Unfall in Galizien zeigt auf ein globales Problem: Die Verschmutzung durch Plastik und Mikroplastik. Man schätzt, dass jedes Jahr über 160.000 Tonnen Plastikpellets in die Umwelt der europäischen Union verteilt werden, eine Menge, die mit 20 Eiffeltürmen vergleichbar ist. Das ist nur ein Teil des größeren Problems, da jedes Jahr etwa 12 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen landen.
Studien haben die negativen Auswirkungen von Plastik und Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit und auf die Ökosysteme offensichtlich gemacht. Die europäische Kommission hat festgestellt, dass der Kontakt mit Mikroplastik giftige Auswirkungen auf Lebewesen, also auch auf die Menschen, haben kann.
Diese Katastrophe zeigt den dringenden Bedarf, einen globalen Vertrag über Plastik zu entwickeln, der rechtlich verbindlich ist, um die Plastikproduktion drastisch zu reduzieren und somit das Meer und das Meeresleben zu schützen. Ein ehrgeiziger Ansatz ist grundlegend, damit die Epoche des Plastiks zu einer fernen Erinnerung wird.